Review: WWF Royal Rumble (Sega Dreamcast)


by Stefan


Erster Eindruck:

Sogar die Musik des Royal Rumble von 2000 ist die originale, und allein die Tatsache, dass es sich hier um das erste WWF-Spiel von THQ für eine Second-Generation-Konsole handelt, lässt hoffen; vor allem das Intro lässt auf vieles hoffen, was man später nicht bekommen wird, z.B. Tisch-Matches, Chyna, die Dudleyz, Hardcore Holly, Tag-Team-Matches, etc., aber davon später. Erst mal ist man gespannt, aber das darauffolgende Menü lässt wenig Ram für Spekulation.

Features:

Das Spiel ist in Arcade-Form aufgebaut, d.h. verscheidene Speil-Modi? Fehlanzeige. Lediglich 2 (!!!!!) verschiedene stehen zur Verfügung, und das wären Exhibition und Royal Rumble. Wer nach Exhibition auf weitere Menüs hofft, wird enttäuscht. Auch bei der Anzahl von Wrestlern setzt das Spiel keine neuen Maßstäbe, sind lediglich 20 dabei, und 2 Versteckte; Ich weis auch nicht, wer diese Typen ausgewählt hat, aber WWF-Insider war das keiner. Da sind D-Lo Brown, der Godfather, Vince, Shane und Al Snow (nichts gegen diese Typen, aber hey!) und vorher angesprochene Chyna, Dudleyz, viele mehr fehlen. Ebenfalls enttäuschend ist das Fehlen jeglicher Intros sowie die Tatsache, dass nur wenige Sekunden der einzelnen Musiken gefeaturet sind, und diese nur kurz am Ende kommen; Die großartig anzuschauenden Backstage-Bereiche (alle sehr detailliert programmiert mit Waffen wir z.B. einem Einkaufswagen) kommen nur zufällig nach über einer Minute als eine Art "Crunch-Time-"Umgebung. Alle Superstars haben ein Ring ­ und ein Straßen-Attire. Top-Feature ist die Anzahl von 9 Wrestlern gleichzeitig auf einem Screen bei stabilen 60 Frames pro Sekunde (Also kein Ruckeln, wie z.B. bei Formel 1 2002).


Atmosphäre

Das Spiel hat schon was, v.A. sieht es sehr gut aus, aber das, was wohl jeder WWF-Fan will, ist eine etwas längerfristige Motivation, und die bietet dieses Spiel einfach nicht. Die zwei Hidden Charakters sind spätestens nach einer Stunde von jedem Anfänger freigespielt, und wenn man das Ending-Movie ein paar mal gesehen hat, schwindet das Interesse sehr schnell. Spaß kommt auf jeden Fall aber auf, wenn man das Spiel zu viert an einem DC spielt. Hier gibt es eigendlich kein Spiel, dass so WWF-Fan-Multiplayer-Freundlich ist, wie Royal Rumble. Da kann ich mich an einige wilde Sessions erinnern. Diesen Spaß wird man allein mit dem Produkt nie haben!

Gameplay

Als enger Verwandter von SmackDown! Ist das Spiel sehr leicht zu beherrsschen. Es wurde im Vergleich zu diesem sogar hinsichtlich der Steuerung in Situationen mit 3 oder mehreren Charakteren auf dem Screen deutlich verbessert, denn man muß nicht mehr mühselig durch alle 9 Gegner durchschalten, sondern hat den, den amn angreifen will meist ziemlich genau vor der Flinte. Die Vielzahl von Moves geht auch in Ordnung, zwar etwas weniger wie bei SmackDown!, dafür kann man in verschiedenen Situationen verschiedene Special-Moves ausführen. Nein, am Gameplay gibt es seitens der Steuerung nichts zu meckern.
Aber dieser Exhibition-Challenge-Mode ist ein Witz; Man tritt mit seinem Partner (zwar nicht als Team, aber der begleitende Partner kann durch Drücken von verschiedenen Kombinationen zu irregulären Double-Team Moves oder der Weitergabe eines Foreign Objects überredet werden) gegen 9 bunt zusammengewürfelte Gespanne an, bis man es schließlich im Showdown mit.......Vince McMahon und seinem furchterregenden Sohn zu tun bekommt. Das ist niedrig. Der Rumble ist auch nicht ohne Feher, da stört, dass keine Musiken beim Einzug der Stars kommen, und dass die 30 Wrestler, die rausgeworfen werden, nur zählen, wenn man das selbst übernommen hat, d.h. wenn wer anders jemanden rauswirft, der "Superstars left" Counter rührt sich nicht. Das bedeutet, dass man alle WWFler mindestens 2 mal oder mehr zu Gesicht bekommt....auch sehr nervig.

Graphik

Der reine Wahnsinn, wie das Spiel aussieht. Das braucht sich vor Smackdown! Just Bring it! (PS2!!) graphisch absolut nicht verstecken, die Arena wirkt sogar besser, ebenso auch die Backstage-Bereiche. In diesem Segment kann ich rein gar nichts kritisieren, auch die Modelle wirken besser gezeichnet und mit weniger Ecken als bei SD!JBI. Und schließlich kommen auch die Haare um ein gutes Stück besser als bei diesem.

Sound

Keine Glanzleistung, würde ich sagen; Die Fans kreischen ziemlich monoton vor sich hin, die Musiken sind nur für Sekunden zu hören, die Schlaggeräusche sind auf SmackDown! 1 ­ Niveau, und die Generic-Musiken während dem Spiel müssten, freundlich gesagt, nicht sein.

Fazit

Dreamcast-Besitzer wissen, dass die Konsole sowie die Software dazu so gut wie nichts mehr kosten, und deshalb sollte man sich ­ auch als gelegentlicher WWF-Fan dieses Spiel überlegen; Es ist sehr schnell erlernt, bietet im Multiplayer-Bereich einiges an Spaß und sieht absolut beeindruckend aus.
Wenn THQ gewollt hätte, hätten sie daraus etwas großartiges machen können. Das Spiel hat hervorragende Ansätze, was Graphik und Gameplay angeht, kann aber auf Dauer nicht motivieren, und gerade das wäre für THQ ein leichtes gewesen, da sie ja die Erfahrung von SmackDown! Haben, aber sie wollten eindeutig nicht. Oder steckt dahinter wieder die schon so oft vermutete SONY-SmackDown! ­ Verschwörung? Ich weis es nicht, kann aber nur jedem DC-Be raten, das Spiel für die lumpigen paar Euro, die es heute noch kostet, in die Sammlung einzufügen.

Features: 3 von 10
Athmosphäre: 6 von 10
Gameplay: 9 von 10
Graphik: 10 von 10
Sound: 5 von 10
Overall: 6,6


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