Review: UFC: Tapout (Xbox)


by Fabsi


Mit UFC: Tapout geben die bekannten Ultimate Fighter ihren Einstand auf Microsofts Xbox. Dieser ist allerdings nicht allzu gelungen. Aber fangen wir von vorne an ... Nach einem tollen Intro steht hat man die Auswahl zwischen Arcade, UFC, Tournament, Exhibition, Create Fighter und Options. Sieht gar nicht so schlecht aus, zumindest auf den ersten Blick. Der Unterschied zwischen UFC und Tournament beläuft sich lediglich darauf, daß man beim Tournament alle Fighter, die am 8-Mann-Turnier teilnehmen, selbst auswählen kann, und gegebenenfalls auch bis zu 8 menschliche Spieler wählen kann. Beim UFC Mode wählt man lediglich einen Fighter und das Turnier beginnt sofort mit 7 CPU-Gegnern. Da die Kämpfe in der Regel sehr kurz sind, und meist kaum über mehrere Minuten laufen, sind diese Turniere in wenigen Minuten auch schon wieder vorbei (außer natürlich, man guckt sich auch die einzelnen CPU vs CPU Matches an). Exhibition sind lediglich einzelne Kämpfe, vor denen jeweils die beiden Teilnehmer ausgewählt werden müssen. Bleibt als letzter Mode Arcade übrig. Dieser bietet die einzige Möglichkeit im Game, auch mal länger als 15 Minuten am Stück zu spielen, ohne sich ständig im Hauptmenü wiederzufinden. Hier wählt man einen Fighter aus, mit dem man möglichst besonders gut umgehen kann - in 90% der Fälle also Tito Ortiz. Nun tritt man nacheinander gegen alle sich im Game befindlichen 34 UFCler an. Sobald ein Kampf gewonnen ist wird auch schon das nächste Match geladen. Hat man alle 34 Fighter (incl. sich selbst) besiegt, beginnt das Spiel nahtlos von neuem. Hier stellt man nun einfach Rekorde auf, indem man möglichst viele Fighter besiegt. Denn verliert man einen Kampf, ist der Mode vorbei und man muß wieder von neuem beginnen. Sobald man sich aber erstmal eingespielt hat, wären locker hunderte Siege in Folge drin ... wenn man nur nicht so schnell das Interesse daran verlieren würde. Die meisten Matches laufen irgendwann nach dem gleichen Schema ab, so daß man irgendwann einfach keine Lust mehr hat, und genervt aufgibt oder sich besiegen läßt, um der Langeweile ein Ende zu machen. Bei den Options kann man beispielsweise den dreistufigen Schwierigkeitsgrad einstellen (sobald man erstmal die Steuerung im Griff hat, macht dies aber keinen wirklichen Unterschied mehr aus), über wieviele Runden ein Kampf gehen soll (auch hier geht bei geübten Spielern kaum ein Kampf auch nur in Runde 2), wieviele Minuten eine Runde läuft (dies sollte nicht besonders Ernst genommen werden, da die Uhr etwas“ schneller läuft als gewöhnlich) und wieviel Blut es zu sehen gibt. Auch gibt es eine äußerst praktische Möglichkeit, die Tastenbelegung zu beeinflussen, und die 4 ungenutzten Tasten des Kontrollers zu nutzen, um sich des lästigen drückens von zwei Tasten auf einmal zu entledigen. Man kann so z.B. das gleichzeitige drücken von Y und A einfach auf die L-Taste legen, was das ganze Game nochmals deutlich erleichtert. Der Create Fighter (fehlt da nicht ein A“ dazwischen?) ist es eigentlich kaum Wert, ihn so zu bezeichnen. Nachdem man einen Namen für den neuen Fighter gewählt hat (Vorname und Nachnahme können nicht länger als je 8 Zeichen sein!), muß man sich einen Nickname aus einer erfreulicherweise recht großen Liste auswählen, welcher dann vom Ringsprecher auch ausgesprochen wird. Danach legt man Gewicht, Größe, Alter und Herkunftsland/-stadt des Kämpfers fest. Nun hat man eine recht große Auswahl an Eigenschaften (z.B. Big and Powerful, Submission Master oder Powerful Strikes), von denen man drei auswählen muß. Als nächstes sucht man sich einen Kopf (!) aus, sowie eine von fünf möglichen Kleidungen, für die es dann jeweils mehrere Farbvarianten gibt. Nun noch schnell eine von 8 Stimmen und eine Kampfdisziplin gewählt - fertig! Aus der Kampfdisziplin und den drei Eigenschaften wurde nun das Moveset zusammengesetzt, man selbst hat auf einzelne Moves keinerlei Einfluß. Jetzt werden noch schnell die Skill Points auf Life, Stamina, Punch und Kick Skill verteilt, bevor man den Fighter abspeichern und nutzen kann. Als besonder individuell kann ich das nicht gerade bezeichnen, da man nachträglich auch nur noch die Verteilung der Skill-Punkte beeinflussen kann. Ist man also nicht zufrieden mit seinem Kämpfer (was schnell vorkommen kann, da man so kaum Einfluß darauf hat, wie brauchbar der Kämpfer letztendlich wird), hat man nur die Möglichkeit, diesen zu löschen und einen neuen zu erstellen. Da man aber auch erfreulicherweise auch auf der internen Festplatte der Xbox speichern kann, sollte man vielleicht nicht sofort löschen. Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß es auch immer noch schlechter geht! Frauen kann man übrigens gar nicht erstellen - hier müssen wohl die beiden sich bereits im Game befindlichen Damen genügen. Die Präsentation der Fighter ist eine Klasse für sich. In sauberster Grafik kommen die Kämpfer in die Halle, bevor uns eine kurz eingeblendete Grafik etwas genauer über die Fighter informiert. Vorgestellt werden sie dann durch den Ringsprecher, dessen Lippenbewegungen zu allem möglichen passen, nur nicht zu den Worten, die er sagt. Auch im Kapfgeschehen selbst überzeugt die Grafik voll, einzig das - je nach entsprechender Einstellung - spritzende Blut wirkt mehr als nur lächerlich. Während dieses nämlich auch schonmal ziemlich extrem spritzen kann, löst es sich innerhalb weniger Sekunden auf dem Boden einfach in nichts auf, während man den Fightern sowieso nichts davon ansieht, daß sie gerade einen halben Liter Blut im Ring gelassen haben ... Die Steuerung ist erstklassig, und nach ein paar Stunden der Eingewöhnung (in denen man ständig verprügelt wird, während man verzweifelt auf die Tasten einhaut, um auchmal irgendwas zu machen) hat man seinen Fighter voll im Griff. Fast schon zu gut, denn auch im härtesten Schwierigkeitsgrad sind die Gegner dann nicht mehr wirklich gefährlich und relativ schnell auf die Matte geschickt. Ok, machen wir dem Grauen schnell ein Ende. Die Grafik und Steuerung sind über jeden Zweifel erhaben, und gehören zu dem Besten auf dem Markt. Auch die Musik weiß zu überzeugen, während der ein oder andere Soundeffekt doch etwas blechern klingt. Der Create Mode ist eine echte Enttäuschung und kann in keinem Punkt überzeugen. Das größte Problem ist aber eindeutig die Langzeitmotivation, die praktisch gar nicht existiert. Während man anfangs wenigstens noch einige Fighter freispielen muß (was in der Regel nur wenige Stunden dauert), kehrt anschließend gähnende Langeweile ein. Solange man keinen Mitspieler auftreiben kann, um gegen diesen anzutreten, macht es nach einiger Zeit einfach keinen Sinn mehr, dieses Game anzurühren. Zu schnell sind die CPU-Gegner besiegt und stellen keine Herausforderung mehr dar. Schade, daß dieses eigentlich sehr gute Game doch so in den Sand gesetzt wurde. Hoffen wir hier einfach auf eine -stark verbesserte - Fortsetzung, und auf Throwdown für GCN und PS2, was doch um einiges besser aussieht.


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